Eduard Engel (1851–1938)

Literarhistoriker, Schriftsteller, Sprachkritiker

Geboren in Stolp, studierte Engel von 1870 bis 1873 Indogermanistik und Philologie in Berlin, war dann im Stenographenbüro des Reichstages tätig und promovierte 1874 an der Universität Rostock zum Dr. phil.,1903 erhielt er den Professortitel. 1875 heiratete er  Paula de Blanvieres de Mendoza, eine Spanierin, die Ehe blieb jedoch kinderlos.

Engel, der anfangs auch Novellen geschrieben hat, war  außerodentlich vielseitig. So  verfasste er eine Geschichte der französischen und der englischen und  nordamerikanischen Literatur sowie die „Geschichte der deuschen Literatur  von den Anfängen bis zur Gegenwart“, 1906, diese, zweibändig, erlebte 38 Auflagen. Im Einzelnen beschäftigte sich Engel mit  zeitgenössischen Schriftstellern wie Fontane, Poe und Zola. 

Als Sprachkritiker setzte er sich für die Vermeidung „überflüssiger“ Fremdwörter ein und schrieb auch zu diesem Themenbereich verschiedene Bücher, besonders  bekannt wurde „Deutsche Stilkunst“, 1911. Seine weitgespannten Interessen umfassten aber auch abseits liegende Themen, u. a. Fragen zu Odysseus genauso wie zu  Kaspar Hauser, er wird sogar  als Erfinder der Bahnsteigkarte genannt.

Nach 1933 als Jude ins Abseits gestellt, ohne Pension, seine Bücher mit Verkaufsverbot belegt, starb Eduard Engel, verarmt, 1938 in der Nähe von Potsdam.

(I. Sellheim)

Bildquelle: Herrmann, Alfred: Hamburg und das Hamburger Abendblatt, 1928