Kirchspiel

Aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg ist nichts über die Zusammensetzung des Kirchspiels bekannt. Auch über die Kapelle in Wobeser, die als Tochterkirche zu Quackenburg gehört, fehlen aus der frühen Zeit alle Nachrichten. Mit Beginn der Kirchenbücher 1665 erfahren wir jedoch die damaligen Zugehörigkeiten. Die Dörfer Groß Silkow, Klein Silkow, Krussen, Lüllemin, Wendisch Plassow, Wobeser, Missow, Mellin und natürlich Quackenburg gehören zum Kirchspiel. Zu dieser Zeit untersteht das Kirchspiel der Synode Altstadt Stolp, ab 1817 der Synode Alt-Kolziglow. 1852 scheidet Mellin aus und wird bei Rathsdamnitz eigepfarrt. 1866 kommt Labuhn, das bis dahin zu Parochie Altstadt Stolp gehört, als weiteres Dorf zum Kirchspiel Quackenburg.

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Kirchengebäude

Kirche QuackenburgDie erste Kirche in Quackenburg ist nach einem alten Brief, der 1615 bei der Renovierung des Kirchturms im Knopf des Wetterhahnes gefunden wird, bereits 1207 gebaut worden. Der alte Brief und auch die alten Kirchenakten sind jedoch nicht erhalten. Bezeugt ist die Kirche 1508 und 1539 wird sie visitiert (Pagel 1989, S. 794). Nach Renovierungen 1615, 1695 und 1779 wird die Kirche 1863 abgerissen und an der alten Stelle neu errichtet. Die Weihe der neuen Kirche findet am 18. Dezember 1865 statt. Der aus dem 17. Jahrhundert stammende Tauftisch mit Deckel wird auch in dem neuen Gebäude wieder verwendet. Eine Glocke aus 1712 trägt Namen und Wappen von Jacob Caspar und Jacob Eccard v. Wobeser und Erdmann von Massow. Leider zerspringt sie bei strengem Frost Weihnachten 1892. Über die beiden anderen Glocken ist nichts näheres bekannt.

 

Kirche in WobeserDie Tochterkirche in Wobeser ist zu frühen Zeiten lediglich eine Kapelle. Um die Dienste des Pastors von Quackenburg in dieser Kapelle gibt es Jahrhunderte lang Streit zwischen dem Gutsbesitzer in Wobeser und dem jeweiligen Pastor. In beiderseitigem Einvernehmen wird eine klare Regelung erst ab 1. Oktober 1813 getroffen. Die Vereinbarung hält zumindest bis zum Jahr 1823, in welchem die alte Kapelle wegen Baufälligkeit abgerissen werden muss. Erst 1852 ist ein Neubau fertig und erst 1886 wird die Kirche geweiht.

 

Friedhöfe

Der Begräbnisort rund um die Quackenburger Kirche wird bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts von allen Gemeinden des Kirchspiels genutzt. Auch im Keller der Kirche sind bis zu ihrem Abriss Grabstellen für besondere Persönlichkeiten vorgesehen. Im Jahr 1852 wird der Kirchhof gänzlich geschlossen. Die Dörfer der Parochie legen ihre eigenen Friedhöfe an und Quackenburg richtet zusammen mit Lüllemin einen neuen Friedhof an der Straße Richtung Lüllemin ein. Am 3. September 1852 wird er eingeweiht. Ein paar Jahre später entsteht noch ein zweiter Friedhof, der an der Straße Richtung Labuhn liegt, und am 21. August 1885 eigeweiht wird. Zählt man die private Begräbnisstätte im Park des Gutes hinzu, dann hat Quackenburg Ende des 19. Jahrhunderts zusammen drei Friedhöfe.

Der Friedhof Richtung Lüllemin wird hier (in polnischer Sprache) beschrieben. Eine Gedenktafel zu Ehren der Toten im Krieg 1813–1815 befand sich in der Kirche von Quackenburg.

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