Karl Theodor Leiber

Karl Theodor Leiber
Foto: Leiber-Chronik S. 411

Karl Theodor Leiber (Pfarrer in Arnshagen)

geb. 15.05.1810 in Schönebeck/Elbe als Sohn des Salinendirektors Abraham Ernst Christian Leiber (*17.12.1772 in Schönebeck/Elbe +04.03.1824 in Kolberg) und seiner Ehefrau Louise Müller (+19.08.1856 in Schönebeck)

Verheiratet 15.09.1841 in Schönhausen mit Marie Else Theodore Teltz

Kinder:

  1. Theodor Louis Adalbert Leiber (*09.11.1842 in Arnshagen +17.12.1911 in Magdeburg)
  2. Carl Theodor Gustav Leiber (*15.06.1845 in Arnshagen +09.02.1847)
  3. Anna Luise Clara Leiber (*06.04.1849 in Arnshagen)
  4. Therese Louise Franziska Leiber (*28.06.1852 in Arnshagen)

 

Lebensstationen:
besucht das Joachimthalsche Gymnasium
Studium in Berlin
02.07.1839 Ordination
11.08.1839 Amtseinführung in Arnshagen

 

Aus dem selbstverfaßten Lebenslauf:

Am 18. April 1893 entschlief im Herrn der Pastor und LokalschulinpektorLeiber in Arnshagen, nachdem er seit 1838, also 55 Jahre das Seelsorgeramt in hiesiger Gemeinde versehen hatte. Ein 1838 von ihm selbst verfaßter Lebenslauf möge hier Platz finden:

Ich, Carl Theodor Leiber, der dritte von den vier Söhnen meiner Eltern, wurde geboren den 15. Mai 1810 zu Schönebeck in der Provinz Sachsen, als mein Vater daselbst das Amt eines Siedefaktors verwaltete. In meinem 5. Jahre kam ich nach Colberg, wohin mein Vater als Direktor der Königl. Saline versetzt wurde, besuchte daselbst 7 Jahre lang die höhere Bürgerschule, wurde am 25. März 1825 von dem dortigen Hofprediger Francke confirmiert, und nachdem ich schon im Mai 1824 meinen Vater durch den Tod verloren hatte, ward ich um die zum Studieren erforderliche Schulbildung zu erhalten zu Ostern 1825 auf das Joachimsthalsche Gymnasium nach Berlin gebracht, wo ich nach dem Eintrittsexamen für Ober Tertia reif befunden wurde u. nach Verlauf eines Vierteljahres das Benefiz des völligen Frei-Alumnats erhielt.

Nach vierjährigem Aufenthalte in jener Anstalt, nachdem ich 1 Jahr in Ober Tertia, ein Jahr in Secunda und zwei Jahre in Prima zugebracht hatte, wurde ich mit dem Zeugnisse der Reife entlassen und begann zu Ostern 1829 mein theologisches Studium auf der Universität in Berlin, wo ich während des ganzen triennii mich aufhielt.

Gegen Ablauf desselben kam ich bei dem Königl. Hochwürdigen Konsistorium der Provinz Brandenburg um Erteilung der Aufgaben behufs meiner Prüfung pro licentia concionandi ein und ging, nachdem ich dieselben erhalten und mehrere Monate bei dem ältesten meiner Brüder in Salze bei Magdeburg verweilt hatte zu Pfingsten 1832 in das Haus meines Onkels, des Predigers Petri zu Schönhausen a/E., um dort zum Examen mich vorzubereiten, dabei den Unterricht einer Enkelin meines Onkels zu besorgen und überhaupt unter seiner Leitung für meinen Beruf mich weiter auszubilden.

Im Mai 1834 starb aber mein Onkel, ehe ich noch die Prüfung bestanden hatte und ich sah mich genötigt, die sich mir gerade darbietende Erzieherstelle im Hause des Grafen v. Krockow zu Wobesde Kr. Stolp anzunehmen.

Nachdem ich vergeblich gehofft hatte, das Examen bei der Prüfungs-Kommission in Halle, wohin ich von dem Königl. Hochwürdigen Konsistorium in Berlin in Gemäßheit eines früheren inzwischen ernannten Ministerial-Reskripts gewiesen worden war, zurück zu legen, ging ich, da ich mich der übernommenen Verpflichtung ohne großen Nachteil für die schon 6 Wochen lang alles Unterrichts entbehrenden beiden Knaben des Grafen nicht wohl länger entziehen konnte, im Nov. 1834 nach Wobesde ab. Während meines fast anderthalbjährigen Aufenthalts an diesem Orte absolvierte ich endlich im August 1835 bei dem Königl. Hochwürdigen Konsistorium zu Stettin mein erstes theologisches Examen.

Von Wobesde aus, welches ich Ostern 1836 wieder verließ, weil der Graf v. Krockow es zweckdienlicher fand, seine Kinder fern vom elterlichen Hause erziehen zu lassen, begab ich mich nach Weitenhagen, wo, bis sich ein anderes Engagement für mich fände, der Prediger Arnold die Freundlichkeit hatte, mich aufzunehmen.

Nachdem ich mich daselbst beinahe 4 Monate aufgehalten hatte, trat ich in das Haus des Predigers Krasting zu Wendisch Tychow (Schlawe), um ihm in seiner Pensionsanstalt bis zu der nach zwei Monaten von ihm beabsichtigten Auflösung derselben zu assistieren. Noch während meines Aufenthalts daselbst engagierte mich der Landrat v. Kamecke auf Egsow zum Erzieher seines zehnjährigen Sohnes, der aus obengedachter Anstalt zu Michaelis 1836 in das elterliche Haus zurück kehrte. Im Oktober desselben Jahres trat ich meine neue Stellung an, bestand im Febr. 1838 die Prüfung pro ministerio und hatte während meines Hierseins, insonderheit im Verlaufe des letzten Winters bei der längeren Vakanz des hiesigen Dorfschulamts vielfache Gelegenheit, mit dem Landschulwesen mich genauer bekannt zu machen und auch für diese Seite des Predigtamtes mich vorzubilden. Zur Zeit befinde ich mich bereits zwei Jahre in meiner jetzigen Stellung und hoffe darin zu verbleiben, bis, wenn Eine Königl. Hochlöbliche Regierung hochgeneigtest zu meinen Gunsten entscheidet, ich das Predigtamt in Arenshagen antrete, zu dessen Führung der Magistrat von Stolp mich gewählt hat.“ (Quelle: Schulchronik Hohenstein)

 

Quellen:

  • MÜLLER, Ernst ; Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart : Aufgrund des Steinbrück'schen Manustkriptes bearbeitet von Ernst Müller. Bd.2 : Der Regierungsbezirk Köslin. Die reformierten Gemeinden Pommerns. Die Generalsuperintendenten. Stettin. 1912 : Verlag von Leon Sanniers Buchhandlung ; Seite 467f
  • Kirchenbuch ev. Kiche Arnshagen

Zurück