Gerhard Salinger besuchte Stolp

von Isabel Sellheim (Kommentare: 3)

Foto Gerhard Salinger
(Foto: Isabel Sellheim)

Gerhard Salinger nimmt sich seit Jahrzehnten der Dokumentation einstiger jüdischer Gemeinden in Europa an, fotografiert und dokumentiert ihre noch in Resten erhaltenen Glaubensstätten und bereist zu diesem Zweck die Länder, die unter der Judenverfolgung gelitten haben.


Am 12. Mai 2014 verbrachte der 92jährige alte Herr, 1922 als Sohn eines Kaufmanns in Stolp geboren, auf dem Weg nach dem früheren Ostpreußen und Litauen auf der Durchreise einige Stunden in seiner Geburtsstadt. Hier besichtigte er die in den letzten Jahren geschaffenen Gedenktafeln, so am Ort der ehemaligen Synagoge, am Friedhof und am Raphael-Wolff-Stift.

Salinger hatte Tage zuvor im früheren Ostbrandenburg eine Reihe von Städten und Ortschaften aufgesucht wie er dies auch in Ostpreußen und Litauen zu tun beabsichtigte.
Seine Dokumentationen der einstigen Gemeinden in Pommern mit Sonderband Stolp sowie in Westpreußen, der einstigen und noch heutigen Gemeinden in Ungarn, der Bukowina und Rumänien und in Österreich, aber auch andernorts wie selbst in Tunesien, füllen Bände. Die 2013 als letzte erstellte Dokumentation betrifft Schlesien.

Vor seinen Reisen in Europa bereiste Salinger, der seit 1947 in den USA lebt - hier sehr bald für dauernd in New York - viele Jahre alle Staaten der USA, um die jüdischen Gemeinden zu dokumentieren. Aus seiner riesigen Fotosammlung wird in Zusammenarbeit mit einem Fotografen in Kürze ein Bildband mit Fotos von der Bronx erscheinen.

Bei der feierlichen Enthüllung von Gedenktafeln, die in den zurückliegenden Jahren in Stolp angebracht worden sind, gewidmet den jüdischen Mitbürgern von einst, wurde ein von Gerhard Salinger vorbereiteter Text verlesen.
Ihm, der Eltern und Schwester im KZ verloren, selbst Auschwitz, Buchenwald und Dachau überlebt hat und sich in hohem Alter mit unverminderter Energie seiner selbstgestellten Aufgabe widmet, dafür alle Beschwerlichkeiten der weiten Reisen auf sich nehmend, gebührt allerhöchster Respekt.

 

Nach langjährigem brieflichen Kontakt Gerhard Salinger nun auch persönlich begegnet zu sein, ihm aus seinem Leben erzählend zuzuhören, war ein außergewöhnliches Erlebnis.

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Kommentar von Willi - Eckhard Wetzel |

Es berührt mich sehr, dass Gerhard Salinger in seinem nimmermüden Bestreben um den Erhalt und das Andenken jüdischer Kultur in den Ländern früherer Judenverfolgung wieder seine Geburtsstadt Stolp - die auch die meine ist - besucht hat. Isabel Sellheim sei herzlich für das Treffen mit Gerhard Salinger in Slupsk gedankt! Eckhard Wetzel.

Kommentar von Eric Elias 00442083491610 |

Ich moechte Gerhard Salinger per Telephon erreichen oder per Post.
Ich mache Familie Forschung. Familie Fabian aus Maerkisch Friedland/
Kallies/Neuwedell in Pommern.
Habe schon die Salinger Pommernbucher bei Judische Bibliotech in Berlin
besichtigt und habe haufen Fragen. Samuel Fabian war mit Johanna Salinger aus Kallies verheiratet. Grossgrossvater Meyer Fabian lebte in Maerkisch Friedland und danach ging Familie nach Neuwedell/ Berlin/Hamburg/ Shoah.
Ich antworte sofort an Fragen
ERIC ELIAS

Kommentar von Andreas Von Rozycki |

Halle, ich moechte gern wissen ob jemand in Israel, Europa oder .... Austria Schlawe lebt. Kinder enkel?
Mit freundliche grusse
Andreas V Rozycki / norwegen
a-von-ro@online.no