Schule in Schurow

Bereits um 1807 soll es in Schurow eine Schule gegeben haben, möglicherweise auch schon vorher. „Die Schule in Schurow bestand nachweislich schon zur Zeit der Bauernbefreiung um 1807. Für die Zeit davor konnte ich keine Unterlagen finden.“ – so heißt es bei Fritz Granzin (Schurow, gestern..., S.62). 1827 übergibt der damalige Lehrer und Küster Barboth die Nachfolge an Christian Strehlow (*1800). Strehlow hatte von 1823-1825 die Lehrerausbildung in Köslin absolviert. 35 Jahre lang blieb er im Amt, heiratete dort und gründete eine Familie (8 Kinder).

 

Am 05.12.1851 wurde die neue Schule in Schurow eingeweiht. Als 1862 eine Schulüberprüfung durchgeführt wurde, begann das Ende der Laufbahn des Lehrers und Küsters Strehlow. Der Prüfbericht über die 51 Schulkinder war derart schlecht ausgefallen, dass man ihm nahelegte, sein Amt nieder zu legen. Mit 63 Jahren musste Strehlow seine Ämter als Küster und Lehrer aufgeben, da halfen ihm auch keine Beschwerden bei der Regierung von der Schurower Bevölkerung. 1869 starb er im Alter von 68 Jahren.

 

Am 12.05.1863 übernahm Johann Wilhelm Neumann aus Schönigswalde die Ämter. Er führte in der Folgezeit einen ständigen Kampf gegen das häufige Fehlen von Schülern vom Unterricht, die stattdessen ihren Eltern bei der Arbeit halfen.  Auch gegen den Baron von Puttkammer erstattete er Anzeige, da dieser die Schüler zu Tagelöhnerarbeit verwendete. Allerdings bekam er selbst Ärger, als er die Sommerferien aus eigenem Antrieb verlängerte. Weitere Auseinandersetzungen gab es zu Themen wie Schulgeld, Unterrichtung von Behinderten und Lehrerlohn, insbesondere wenn die Erträge vom Schulacker schlecht ausfielen. Pastor Giese verwendete sich für notwendige Beihilfen, die dem Lehrer dann auch bewilligt wurden.

 

Schulvisitationen fanden nun regelmäßiger statt. Sie ergaben folgende Zahlen:
1865: 59 Schüler (34 Jungen/25 Mädchen)
1868: 56 Schüler
1876: 60 Schüler (30 Jungen, 30 Mädchen)
1877: 63 Schüler (34 Jungen/29 Mädchen).

 

1877 kamen neue Lehrer in die Orte Vangerske, Darsow und Zechlin. Eine neue Zeit schien mit diesen jungen Lehrern anzubrechen. Der lockere Lebenswandel missfiel vielen und insbesondere dem Pastor Giese. Neumann blieb bis 1898 Lehrer in Schurow und schied erst als 68 jähriger aus dem Schuldienst aus.

 

Erst als die Schülerzahlen im 20. Jahrhundert immer mehr zunahmen, reichte der Platz nicht mehr aus. 1929 gab es eine neue Schule in Schurow. Sie war etwas außerhalb des Dorfes in Richtung Pottangow/Klein Gluschen erbaut worden. Mit Hand- und Spanndiensten hatte die örtliche Bevölkerung den Bau unterstützt. Außer den beiden Klassenräumen, gab es 2 Lehrerwohnungen und Duschräume im Keller. Zwei Lehrer, zuletzt Hans Vahl und Erich Beilfuß, unterrichteten knapp 100 Schüler in drei Klassen. Der Lehrer Beilfuß unterrichtete die Kinder der 1.-4. Klasse zusammen und Herr Vahl die Kinder der 5.-8. Klasse.

 

Erich Otto Friedrich Beilfuß *1900 heiratete 1927 Klara Gertrud Elisabeth Kramer, eine Bahnwärtertochter aus Schurow.

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