Kuschfeldt, Dr. Walter (1896–1965)
Walter Kuschfeldt, Sohn des Schneidermeisters und langjährigen Stolper Stadtrats August Kuschfeldt, besuchte das Gymnasium in Stolp und studierte in Greifswald nach dem Ersten Weltkrieg Rechts- und Staatswissenschaft. Seit 1924 in Stolp Rechtsanwalt und Notar, liess er sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges als Rechtsanwalt und Notar in Lübeck nieder.
Hier begann Kuschfeldt unverzüglich nach Möglichkeiten zu suchen, ehemalige Stolper zusammenzuführen. Schon 1945 gründete er die „Stolper Heimatkartei“, mit deren Hilfe in den folgenden Jahren unzählige Stolper aus Stadt und Land Verwandte und Freunde wiederfinden konnten. 1948 begann Kuschfeldt, den „Stolper Rundbrief“ herauszugeben. Das nur hektografierte Blatt wurde 1951 abgelöst vom „Stolper Heimatblatt“, das monatlich erschien, bis nach dem Tod von Walter Kuschfeldt am 7. Juni 1965 mit der letzten Ausgabe im Juli 1965 das Erscheinen eingestellt wurde. Das „Stolper Heimatblatt“ mit seinen Beiträgen zu Stolper Stadt- und Kulturgeschichte, Berichten von Zeitzeugen aus Stolp Stadt und Land am Ende des Krieges und in den folgenden Jahren Nachrichten aus polnischen Zeitungen über Stolp/Słupsk, Namenslisten, Suchanzeigen, Fotos, Berichten von Stolper Bundestreffen ist heute eine Quelle von beträchtlichem dokumentarischem Wert.
Zu den weiteren Verdiensten Kuschfeldts gehört die Organisation der Stolper Treffen. Anfangs in kleinerem Rahmen, fanden seit 1947, anfangs jedes Jahr, später alle zwei Jahre, Heimattreffen, dann Bundestreffen genannt, für Stadt- und Landkreis Stolp statt.
Walter Kuschfeldt, seit 1945 Heimatkreisbearbeiter für Stadt und Landkreis Stolp, übernahm 1952, nach Gründung der Stolper Heimatkreisausschüsse auch das Amt des Vorsitenden der Stolper HKA. Als solcher empfing er am 1. Juli 1956 in Bad Godesberg die Patenschaftsurkunde des Landkreises Bonn für Stadt und Landkreis Stolp, 1970 in Patenschaft der Stadt Bonn übernommen.
I. Sellheim