Siegfried Reich an der Stolpe (1912–2001)

Siegfried Reich wurde 28. Oktober 1912 in Stolp geboren. In den zwanziger Jahren begeistert mit der „Freischar Junger Nation“ auf Wanderungen unterwegs, suchte er schon früh die Nähe zu Max Pechstein (1881–1955), einem der führenden Vertreter des deutschen Expressionismus, der von Frühjahr bis Herbst in Leba und am Garder See lebte und arbeitete. Von Pechstein ermuntert, begann Reich zu malen und nahm 1933 mit „Morgen an der Lupow“ und „Reusenfischer“ an der Ostpommerschen Kunstausstellung in Stolp teil.

In den dreißiger Jahren studierte Reich in Berlin. Hier kam er sehr bald vom Expressionismus zum Surrealismus, als „entartet“ wurden seine Bilder beschlagnahmt. Nach Krieg und Gefangenschaft lebte Siegfried Reich, der sich schon bald „Reich an der Stolpe“ nannte – „ich wollte unbedingt ein Stück Heimat auf diese Weise mitnehmen. Allerdings muss ich immer dann an Rowe denken“ –, von 1946 bis 1950 in Frankfurt am Main. Er begann experimentell nach dem Prinzip der Formlosigkeit zu malen. 1951 stellte er mit der Künstlergruppe COBRA in Lüttich aus. Es folgten Ausstellungen u. a. in den USA, Paris, Barcelona, Brüssel und Stockholm sowie ausgedehnte Studienreisen. Seit 1961 lebte Reich an der Stolpe in Altea in Spanien. 1965 stellte er im Rahmen des Stolper Heimattreffens in Bad Godesberg Bilder aus den Jahren 1939–1963 aus. 1996 erhielt er die Ehrengabe zum Lovis-Corinth-Preis im Museum Ostdeutsche Galerie in Regensburg.

Siegfried Reich an der Stolpe starb im November 2001 in Altea.

I. Sellheim