Darsin heute

Fährt man durch Darsin von Stolp kommend in Richtung Lauenburg hindurch, liegt das ehemalige Gut am Ortsausgang ein wenig versteckt in einem schönen, alten Buchenwald rechts der Straße. Gegenüber geht es in Richtung Pottangow, vorbei am Plattenbau, ehemals gebaut für die landwirtschaftlichen Helfer und vorbei am Trafohäuschen. Schaut man über die landwirtschaftlichen Flächen von Darsin in Richtung Pottangow,  entsteht ein eher romantisches Bild über die "guten alten Zeiten" vor dem inneren Auge. Da laufen die herrschaftlichen Pferdekutschen vom Gut Darsin zum Gut Pottangow – auch wenn man weiß, dass die Realität anders und vor allem härter aussah.

Ein Blick in die Grundbücher der Güter oder in die Regulierungsedikte zeigt große Probleme auf.

 

Am 14.09.1811 unterzeichneten König Friedrich Wilhelm III., der Staatskanzler Hardenberg und der Justizminister Kircheisen das preußische „Regulierungsedikt“ von 1811. Hierbei handelte es sich um ein grundlegendes Gesetz zur Umwandlung der Landbesitzungen zwischen den bisher untertänigen Dorfbauern und den Grundherren, der sog. "Revolution von oben". Dahinter stand die Rechtsauffassung der damaligen Reformer – orientiert am Allgemeinen Landrecht - dass die Herstellung der Eigentumsrechte der persönlich freien Bauern und Befreiung von den feudalen Dienstpflichten nur in Form von Entschädigungen möglich sei. Dadurch verlangsamte sich der tatsächliche Prozess der Bauernbefreiung. Außerdem mussten sich die Bauern häufig stark verschulden und konnten teilweise ihre Höfe nicht halten.

 

Im Regulierungsedikt waren die Entschädigungen für die nun freien Dorfbewohner genau festgelegt. Für die Eigentumsrechte, die sie an ihren Bauerngütern erhielten, schuldeten sie dem früheren Gutsherrn die Hälfte bzw. ein Drittel ihrer zugeschriebenen Besitzung. Diese Entschädigungen konnte auch in festgelegten Natural- oder Dienstleistung erbracht werden.

 

Festgelegt wurde in dem Edikt auch, dass der "Anspruch der Verpflichteten an die Grundherrschaft auf die Instandhaltung der Gebäude, und der Ertheilung der Hofwehr, auf Unterstützungen anderer Art … vergütet werden.“ (§4)

 

In §6 waren u. a. folgende Rechte für die Bauern benannt: Unterstützung bei Unglücksfällen, Anspruch auf Raff- und Leseholz, sonstige Waldberechtigungen, Verpflichtung des Gutsherrn zum Aufbau und zur Reparatur der Gebäude.

 

In verschiedenen Rezessen war die Umsetzung festgelegt. Für Darsin wurden lt. 27.05.1839 7 Voll- und 3 Halbbauern benannt.

 

In den Grundbüchern von Darsin sind die Besitztitel 1841 eingetragen worden.

 

Auch heute wird das Gut noch landwirtschaftlich genutzt.  Die EU trägt mit Fördergeldern zur Erhaltung und Nutzung bei.  Entsprechende EU-Förderplaketten waren 2012 an den Gebäuden zu sehen.

 

Aus dem ehemaligen Gutswald sind viele alte Bäume, vor allem Buchen, erhalten geblieben. Diesem Wäldchen ist es geschuldet, dass man an dem ehemaligen Gut häufig ahnungslos vorbei fährt.

Schule

An der Hauptstraße gelegen befand sich die Schule von Darsin. Dieses Gebäude ist auch heute noch erhalten.

Kirche

Fährt man vor dem Gut links in Richtung Neu Darsin, steht auf der rechten Seite eine kleine Kapelle.

Dorfteich und Darsiner Bach

Hinterpommern war stets von vielen Bächen durchzogen. Moorlandschaften und viel Staunässe im Erdreich war hier zu finden.  Der Darsiner Bach und der Dorfteich sind heute noch zu finden.

Höfe und Häuser

Höfe und Häuser im heutigen Darsyno.